Aufruf der europäischen Sozialdemokrat*innen an Städte und Regionen, sich zu einem sicheren Ort für Frauen (#SafePlace4Women) zu erklären

Safe Place for Women
3 March 2023
Aufruf der europäischen Sozialdemokrat*innen an Städte und Regionen, sich zu einem sicheren Ort für Frauen (#SafePlace4Women) zu erklären

Kurz vor dem Internationalen Frauentag startet die SPE-Fraktion im Europäischen Ausschuss der Regionen gemeinsam mit den SPE-Frauen heute eine europaweite Kampagne, in der Städte, Gemeinden und Regionen dazu aufgerufen werden, sich zu einem sicheren Ort für Frauen (#SafePlace4Women) zu erklären.

Die entsprechende Entschließung, die heute in der Sitzung der SPE-Fraktion in Valencia vorgelegt wird – „Es ist Zeit für Frauen! Beseitigung von Geschlechterungleichheit und Gewalt an jedem Ort“ – enthält 12 Maßnahmen, mit denen der Grundsatz der Nulltoleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen konkret ausgestaltet werden soll.

Christophe Rouillon, Vorsitzender der SPE-Fraktion im Europäischen Ausschuss der Regionen und Bürgermeister von Coulaines in Frankreich, erklärte: „In den Städten, Gemeinden und Regionen Europas erleben Frauen tagtäglich viele unterschiedliche Facetten von Gewalt. Um Europa zu einem sicheren Ort für alle Frauen zu machen, bedarf es eines starken politischen Engagements. Angriffe auf Frauen untergraben unser Modell einer Gesellschaft, in der alle gleichberechtigt sind. Als Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in progressiven Gemeinden und Regionen fordern wir die lokalen und regionalen Führungsspitzen zum Handeln auf, um alle Frauen vor sämtlichen Formen von Gewalt und Belästigung zu schützen. Denn immer noch werden diese Opfer von häuslicher Gewalt, Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen, Belästigung im öffentlichen Raum und Mobbing am Arbeitsplatz, und immer noch bleiben die Täter weitgehend ungestraft.“

Katarina Barley, Exekutivvizepräsidentin der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE), betonte: „Jede dritte Frau in Europa hat schon körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Wir dürfen nicht die Augen vor dem ganzen Ausmaß dieses Problems verschließen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für Nulltoleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen. Jeder Ort in Europa muss ein sicherer Ort für Frauen sein. Ich fordere daher alle Städte, Gemeinden und Regionen auf, zu handeln und sich zu einem sicheren Ort für Frauen (#SafePlace4Women) zu erklären.“

Zita Gurmai, Vorsitzende der SPE-Frauen, fügte hinzu: „Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für eine echte Gleichstellung der Geschlechter. Daher müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt auf allen Ebenen und in der gesamten EU vorzugehen. Aufgrund ihrer Bürgernähe können die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften unmittelbarer auf die Bedürfnisse von Frauen eingehen und durch eine geschlechtersensible Politik und ein entsprechendes Hilfsangebot konkrete Unterstützung leisten. In einigen Ländern bewirken die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sogar mehr die nationale Ebene, da sie echte Veränderungen vor Ort herbeiführen können. Deshalb rufen wir die Städte und regionalen Gebietskörperschaften auf, ihr Engagement für die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt weiter zu verstärken, indem sie sich zu sicheren Orten für Frauen erklären!“

Ximo Puig i Ferrer, Präsident der Regionalregierung von Valencia und Mitglied der SPE‑Fraktion, betonte: „Gewalt gegen Frauen ist das Hauptproblem dieser Gesellschaft. Sie fängt verbal an, wenn Frauen mit Worten beleidigt, bedroht und gedemütigt werden. Die Ursache ist häufig eine strukturelle Ungleichheit, von der viele Frauen betroffen sind. Um hiergegen vorzugehen, bedarf es öffentlicher Maßnahmen. Aus diesem Grund setzen wir uns in Spanien mit innovativen Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt ein. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Einrichtung des größten Netzes von Opferhilfestellen in Spanien, das 70 % der weiblichen Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt ein umfangreiches und fachübergreifendes Hilfsangebot bietet. Mit diesem Instrument können wir die Ziele der Kampagne #SafePlace4Women, die wir von ganzem Herzen unterstützen, in ganz Europa voranbringen.“

Vasco Alves Cordeiro, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen, sagte: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist eine Voraussetzung für ein gerechteres und stärkeres Europa. Dies gilt auch für unsere Städte und Regionen, wo wir diesbezüglich erfreulicherweise entschlossenes Handeln sehen. Dennoch werden nach wie vor zu viele Frauen Opfer von Gewalt und Diskriminierung. Wir müssen allen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt ein Ende setzen. Mit ihrer Teilnahme an der Kampagne #SafePlace4Women verpflichten sich die Städte und Regionen dem Aufbau einer besseren Zukunft, in der alle Menschen frei von Gewalt und Diskriminierung leben können.“

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